Liebe Schwestern, liebe Brüder!
Der Friede des Auferstandenen Herrn sei mit euch!
Ich vermisse euch alle sehr!
Der auferstandene Herr Jesus Christus weiß, dass wir zur Zeit weder Halleluja laut singen, noch vor großer Freude tanzen können . Doch er lässt uns nicht mit unserem trägen Herzen allein, er ist mit uns mitten im Sturm .
Bitte, lasst nicht eure Gedanken, eure Freude, eure Liebe, eure Hoffnung, euren Glauben von diesem Killer-Virus sich „ infizieren“ und rauben .
Der Osterglaube ist das Herzstück, der Dreh- und Angelpunkt des Christentums.
Alles verdanken wir Ostern!
Und nun 2020, Ostern ohne Gemeinde. Gottesdienste ohne Gläubige, ohne das ganze Volk Gottes. Unvorstellbar !
Ja es kann kaum etwas Schmerzlicheres für uns als Christen geben, als in der Osterzeit keine öffentlichen Gottesdiente in unseren Kirchen gemeinsam feiern zu können .
Ein winzig kleiner Virus hat die ganze Welt durcheinander gebracht. Ausgelöst in China, hat es in zwei Monaten den gesamten Globus ins wanken gebracht . Unser Glaube an Jesus Christ soll nicht wanken ! Der Herbst, so scheint es, ist inmitten des Frühlings angekommen.
#Wir bleiben zu Hause# ist zur neuen Lebensmaxime geworden. Wie schnell zerbricht doch alle Selbstsicherheit und Selbstherrlichkeit des Menschen . Wir merken, dass alles was wir aufgebaut haben und worauf wir unsere Hoffnung setzen, ganz schnell wie ein Kartenhaus zusammenfallen kann: “Ach ,wie gar nichts, sind alle Menschen, die doch so sicher leben .“ ( Psalm 39, 6). Die Pandemie traf uns dabei mit voller Wucht in einer Zeit, wo wir glaubten alles fest im Griff zu haben und unverletzlich zu sein . Die Grundlage der Gesellschaft, alles worauf man sich verlassen hat, ist ins wanken gekommen .
Covid-19 – der Killer Virus kennt keine Grenzen . Er macht keine Feiertagspause . Um jeden Preis soll seine Ausbreitung verhindert und das Leben verteidigt und geschützt werden !
Ja, der Tod ist erfinderisch und hat mehrere Gesichter. Covid-19 trägt eines der schrecklichsten Gesichter des Todes!
Mitten in dieser Pandemie feiern wir dieses Jahr Ostern! Am Kreuz hat Jesus den Tod bekämpft und besiegt. Der Gruß nach diesem Kampf, nach diesem Sieg heißt : „Friede sei mit euch !“
Bei Jesus finden wir Frieden, auch wenn es um uns herum stürmisch ist.
Ein Engel des Herrn wälzt den Stein zur Seite und setzt sich darauf, als würde er fragen : „Welcher Stein, welche Killer-Virus auf dieser Welt will es jetzt noch wagen das Leben einzusperren?“
Das Totenreich nahm den Leib Jesu und entdeckte Gott!
Christus hat die Macht des Todes gebrochen. Er wird die Macht des Coronavirus vernichten. Ich glaube fest daran!
Tod dem Tod, Tod dem Coronavirus . Der Stein ist weggewälzt. Das Grab ist leer. Das Leben siegt. Wir sind zur Zeit wie „begraben“ . Mit dieser Pandemie befinden wir uns wie in einem Loch, in einem Grab, in einer Sackgasse!
Aus dem Buch Ezechiel :
„So spricht Gott der Herr: ich öffne eure Gräber und hole euch, mein Volk, aus euren Gräbern herauf. Wenn ich eure Gräber öffne und euch, mein Volk, aus euren Gräbern heraufhole, dann werdet ihr erkennen, dass ich der Herr bin. Ich habe gesprochen, und ich führe es aus.“
Es tut uns gut diese Worte zu hören .
Gott selbst ist am Werk durch die Auferstehung Jesu. Gott allein, darum geht es und um nichts geringeres. So dürfen auch wir unseren Lebensweg Gott anvertrauen . Diese Zeit darf keine tote Zeit sein! Sie ist eine Wandlungszeit, ein Wandlungsweg, den wir alle gehen und uns neu orientieren müssen, um als Menschen innerlich reicher und reifer zu werden.
Bitte lasst euren Glauben, eure Freude, eure Hoffnung nicht von diesem Coronavirus infizieren, verderben oder verfaulen!
Kein Stein ist so schwer, dass nicht ein Engel vom Himmel herabsteigen könnte und ihn für uns weg wälzt. Kein Virus ist so tödlich, dass Gott durch seinen Sohn Jesus Christus ihn für uns vernichtet . Denn bei Jesus Christus, der Sohn des lebendigen Gottes, finden wir alles, was wir zum Leben und zum Überleben brauchen.
Ostern zu Hause feiern: auch die Familie ist eine Kirche. In den Häusern haben früher die Apostel die Eucharistie gefeiert: „Fractio Panis“ (Brot brechen – Apostelgeschichte in der Bibel).
Angesicht aller Angstflut, aller Tränenflut bekommen wir wieder Lebensmut.
Ostern: Gott ist unsere Zuversicht und Stärke. Was ich angezweifelt habe, bekommt einen Sinn. Das Trauern hat ein Ende. Hoffnungslose Fälle gibt es nicht für Gott!
Je mehr wir an Ostern glauben, um so besser können wir die Karfreitage unseres Lebens und vor allem diese Pandemie (Covid-19) bestehen .
Bleibt gesund und von ganzem Herzen Frohe Ostern!
Abbé André